Ich schreibe in eigener Sache, zum Thema Klimaerwärmung, Vermüllung der Meere und ganzer Landstriche. Ich nehme eine ablehnende Haltung ein, wenn ich aus den Medien erfahre, dass man Orang Utans aus den Bäumen jagt, weil z.B. in Brasilien in Unmengen an Tropenhölzern legal oder illegal „geerntet“ werden, damit sich europäische Hausbesitzer ihre Veranden mit Fußbodenbelägen aus eben diesem Rohstoff ausstatten, weil er hart und regenfest ist. Das Gütesiegel „aus forstwirtschaftlichem An – bzw. Abbau hergestellt“ mag nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Land wie Brasilien am Wirtschaftszuwachs profitieren will.
Wie könnte der Vernichtung des Regenwaldes entgegengewirkt werden? Die Industrienationen könnten Billionen an Dollar aufbringen und das Geld an die Erhaltung des Regenwaldes binden. Könnte „man“! Dann kotrollierte ein Heer von Rangern den Regenwald.
Seit 1969 stelle ich in meinen Gemälden und plastischen Arbeiten aus Ton, Holz und Metall sowie Performances futuristische Szenarien in den Mittelpunkt meiner Arbeit. Es ist nachvollziehbar, dass derartige „Unkenrufe“ wie zum Beispiel der Supergau eines Atomreaktors verständnisloses Kopfschüttel bei den Galerie – und Museumsbesuchern hervorrief, denn von einer Erderwärmung oder Trockenperioden, wie wir sie jetzt in Australien erleben, war noch nichts zu spüren. Die Presse nannte meine Bilder „futuristische Visionen des Grauens“. Heute muss ich sagen, dass Greta Thunberg in wenigen Monaten mehr bewirkt hat als ich in 50 Jahren harter Schaffens – und Ausstellungsarbeit.
Ich entsinne mich gerne der Zeit um Petra Kelly und General Bastian (die GRÜNEN ), an Joseph Beuys, der für die GRÜNEN im Landtag von NRW kandidierte. Ein Dorn im Auge ist mir bis heute ein gewisser Otto Schily, der zunächst als Rechtsanwalt unter anderem die Terroristin Gudrun Ensslin verteidigte, später in die Partei der GRÜNEN eintrat und später zur SPD wechselte, schließlich zum Bundesinnenminister avancierte.
Als junger Beamter des Justizvollzuges habe ich ihm mehrmals die Außenpforte zum Hafthaus der JVA Essen geöffnet, wenn er Einlass begehrte, um Gudrun Ensslin zu besuchen, die seinerzeit im dortigen Frauenblock in Untersuchungshaft einsaß.. Mir fielen seine eiskalten Augen auf, wenn er sein Anliegen vortrug.
Seine „Karrierre“ ist für mich zum Sinnbild der Menschen mit zueigenem „Karrierestreben“ geworden, das sich über vieles hinwegsetzt, z.B. die Erhaltung des lebenswerten Raumes auf diesem Planeten, im Meer, auf der Erde, in der Atmosphäre.
Rückblickend kann ich sagen, dass Joseph Beuys und andere Künstler und Autoren die Inhalte des neuen Kunstbegriffes (“ jeder Mensch kann ein Künstler sein“) hin zu einer gesellschaftspolitisch wirksamen Ausrichtung entwickelten, genau das Richtige taten. ( Kunst und Literatur für den Verstand, reine Ton – Musik für die Seele, fürs Gemüt! Daneben gibt es auch „literarische“ Musik, die entsprechende Texte und damit Inhalte vermittelt).
Der Urwald in Australien brennt, der Boden hat seit Jahren keinen Tropfen Wasser mehr bekommen, quadratkilometergroße Flächen in Kalifornien brennen, die Polkappen schmelzen, die Gletscher in den Alpen verschwinden. Längst ist der Ausspruch :“wir werden nasse Füße bekommen“ , eine Untertreibung. Im Gegensatz zur Verkarstung ganzer Länder (zum Beispiel in Afrika) werden andere von Überschwemmungen und Sturzfluten heimgesucht.
Und so, wie mir in den späten 80er Jahren als unbequemer „Spökenkieker“ mit Ungläubigkeit begegnet wurde, begegnen heute viele Menschen den erwiesenen Tatsachen skeptisch. Ein Drittel der Deutschen glaubt noch heute nicht an die Gefahr der Klimaerwärmung, obschon tausende Wissenschaftler aus allen Ländern mit Fakten an die Öffentlichkeit treten.
Stattdessen reden Stimmen von wirtschaftlichen Interessen Gretas und gewissen „Hinterleuten“, die sie vorschieben, spinnen Verschwörungstheorien über eine „mongolide Persönlichkeit“. Es ist unfassbar, auf welche Ideen tumbe Personen kommen, um die tapfere Sechzehnjährige in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen, eine Persönlichkeit, die fließend englisch spricht und gerade erst einen ausgelobten Umweltpreis in Höhe von 50.000 Euro ausgeschlagen hat.
Und dann gibt es noch Kräfte in einer Partei in Deutschland, die , wenn sie an die Regierung kommt, die fossil betriebenen Kraftwerke wieder in Betrieb nehmen will, anstatt sich für nachhaltige Technologien zu kümmern, deren Umsetzung Arbeitskräfte bindet. Während unsere Automobilbauer die Zeit verschlafen haben, zeigt ihnen Tesla in Brandenburg wie es gemacht wird.
Bravo Greta Thunberg, bravo Klima- und Umweltaktivisten! Zeigt den ewig Gestrigen, wo „der Hammer“ hängt, aber immer gewaltfrei und zielorientiert. Ich laufe gerne in Euren Reihen mit!
Den Segen des alten Kunstmeisters habt ihr!
Prost! Austrinken, denn noch sind wir oder besser: dennoch sind wir!