Zu Beginn eines Philosophiestudiums – oder einer individuellen Auseinandersetzung mit der Meta ta Physika, der Welt der Erscheinungen, mag zunächst geklärt sein: Was sind Erkenntnisse, woraus resultieren sie und wozu braucht Mensch sie? Kann auch behauptet werden, dass Erkenntnisse erforderlich sind, um eine Quintessenz aus einer Sache oder einem Zusammenhang zu ziehen? Sollen Erkenntnisse überhaupt im Leben anwendbar sein und wenn ja, wie kommt man an Erkenntnisse? Welche Formen von Erkenntnissen gibt es überhaupt? Gibt es Erkenntnisse, die alle Menschen teilen; müssen Erkenntnisse von allen Menschen geteilt werden, und wenn ja, wozu soll das von Nutzen sein? Und was bedeutet Nutzen überhaupt? Und da stellen wir uns mal dumm ( Die Feuerzangenbowle ) und sagen: „Da geht der Kolben rauf und runter (der Philosoph hakt sofort ein: „Oder hin und her! „), und das ist das Prinzip von der Dampfmaschin!“
Jetzt steht die halbe Menschheit sofort auf und fragt ganz offen:“ Was soll der Blödsinn, das lenkt doch nur vom Wesentlichen ab!“ Jaaa, Pustekuchen!“
Alle Unstimmigkeiten der Welt, alle kriegerischen Auseinandersetzungen erfolgen aus Mangel an Energie, Rohstoffen, Wasser, Platznot, Hunger und Mangel an Erkenntnissen. Eine der einfachsten und wirkungsvollsten Erkenntnisse ist, dass beim Pflanzen entweder das Grüne nach oben kommt, oder der Keim, dass die Erde aufgelockert und begossen wird, damit eine Saat, ein Steckling erst einmal „angeht“. Also dienen Erkenntnisse zunächst einmal dazu, die Menschen zu ernähren, zu kleiden und zu schützen.
Dieses Grundwissen haben wir von den Vorfahren , entweder aus Überlieferungen oder aus Lernerfahrung, aus unmittelbarer Belehrung.
Wie viele Menschen mussten sterben, um eine Erkenntnis der Allgemeinheit zu vermitteln, dass der Verzehr von Knollenblätterpilzen tödlich ist? Also resultieren Erkenntnisse auch aus dem Ausprobieren und Weiterentwickeln. Das erste Rad soll viereckig gewesen sein bzw. achteckig.
Aber es rollte schlecht! Die Erkenntnis der ungefederten Masse bei einem Rad/Wagen und dessen Trägheit kam viel später und auch die der Gravität als elementares Prinzip im Universum.
Man sollte Erkenntnisse über giftige Früchte, Pilze, Schlangen, Spinnen übrigens nicht den Theoretikern überlassen. Manches lässt sich schlecht berechnen. Also spielt die Lernerfahrung eine wichtige Rolle: Man kann auch aus den Fehlern anderer lernen!
Erkenntnisse dienen also auch dazu, um im Diesseits zurechtzukommen, das Leben für sich – einerseits und das Leben in der Gemeinschaft andererseits zu ermöglichen. Damit kommt ein weiterer Begriff in die Diskussion, der Begriff des sozialen Zusammenlebens, des Gemeinsinns oder der Fürsorge für Schwächere , Alte oder Kranke. Daraus entstand eine eigene Wissenschaft, die Soziologie, welche u.a. die Zusammenhänge in einer Gesellschaft erforscht.
Eine der wichtigsten subjektiven Erkenntnisse ist, dass „hinten“ nix rauskommt, wenn man „vorne“ nichts „reinpfeift“. Die Quintessenz dieser Beobachtung lieferte Bert Brecht mit dem Satz: „Vor der Moral kommt das Fressen!“
Erkenntnisse, die sich nicht auf das soziale Gemeinschaftsleben auswirken, bleiben subjektive Alleingänge wie zum Beispiel Erfindungen, die nur dazu dienen, erfunden zu werden, wobei eine spätere Anwendungsmöglichkeit zunächst keine Rolle spielen mag, bis jemand zur Erkenntnis kommt, dass man mit einer Erfindung neben allgemeinem Nutzen auch großen Schaden anrichten kann.
Das sind Zweit- oder Dritterkenntnisse, wobei sich stets eine weitere aus der vorherigen ergibt, nicht unbedingt im Sinne einer Weiterentwicklung, sondern auch im Sinne der Anwendung.
Damit stoßen wir auf eine dritte Kategorie von Erkenntnissen, der Morallehre oder der Religionen, von denen es unzählige gibt. Die Erkenntnisse aus religiösen Lehren ist zunächst der Glaube, der für sich steht und nicht unbedingt in seinen Lehren hinterfragt werden muss, wenn man sich auf schriftliche Überlieferungen beruft.
Wenn man diesen Beispielen folgt, kommt man zu der Erkenntnis, dass sich die Philosophie mit den Schlussfolgerungen von Erkenntnissen auf eine Gesellschaftsform und die Morallehre beschäftigt hat und zwar seit frühesten Aufzeichnungen.
Das persönliche Studium, Ergründen, Erforschen aller Disziplinen ist nicht möglich, dazu ist ein Menschenleben zu kurz. Deshalb ist es sinnvoll, dass sich die Kompetenzen in einer Gesellschaft aufteilen und Erkenntnisse zusammengefügt werden. Die Astronomen machen es uns vor. Sie teilen ihre Erkenntnisse bei ihren Forschungen und Entdeckungen. Sie versuchen, Erscheinungen nachzuweisen, die sie in Vermutungen und Überlegungen theoretisch aufgezeigt oder mathematisch errechnet haben.
Leider werden Erfindungen auch dazu benutzt, um Vorteile vor anderen Gesellschaften zu bewirken, in dem man sie anwendet, um Dinge des Alltags herzustellen, die wiederum Begehrlichkeiten bei jenen hervorrufen, die nicht unmittelbar an der Erfindung partizipieren. Im Grunde mutieren Erkenntnisse zu Rivalitäten zwischen verschiedenen Gesellschaften und Gesellschaftsformen. Die Menschen versuchen, diese Erfindungen durch Patente weltweit zu schützen. Leider konzentrieren sich Erfindungen u.a. auf Waffentechnik, womit viel Geld zu verdienen ist.
Es handelt sich um Erkenntnisse, um Geld damit zu verdienen, seltener, um die Menschen vor Katastrophen zu beschützen. Aktuell ist dieser „Erkenntniszustand“ weltweit zu beobachten. Wider besseren Wissens halten verschiedene Staaten am Wohlstandsprinzip fest und vernachlässigen Maßnahmen, um z.B. die drohende Klimaerwärmung abzuwenden.
Der Größte, Stärkste ist nicht unbedingt der Erkenntnisreichste! Eine Erkenntnis, die nicht nur mich betroffen macht!
Prost! Austrinken!
Rät der alte Kunstmeister