Nee nee nee nee…

Unermüdlich für eine gerechte Weltgemeinschaft eintreten, für sinnvollen, nachhaltigen technischen Fortschritt, für Verständnis und Toleranz unter der Staatengemeinschaft, das alles ist für eine einzelne Person ncht möglich. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Aber selbst sinnvolle Hinweise auf die Erdbevölkerung loszulassen, ist vergebene Liebesmüh. Und auf einen Dorfkünstler zu hören … also jemanden, der solche Ansprüche an sich selber stellt, der muss dem Größenwahn verfallen sein. Ich schreibe es dennoch hier hinein.

Dementsprechend habe ich bestimmt nicht viele Leser, die mir auf dieser Plattform folgen. Zu übermächtig beduselt die Werbung, nicht nur im TV, die bekümmerten Seelen der Erdenbewohner. Zusätzlich hält die Angst vor Bedrohungen die Menschen gefangen, Angst vor Inflation, Angst vor wirtschaftlichem Verlust (Entlassung) und vor Konsumverlust.

Da kommen Katastrophenberichte vom alten Kunstmeister nicht gut an. Die Menschen wollen positive Nachrichten, Bücher (Romane), Bilder und Fernsehfilme um sich haben. Die Menschen schmücken ihre Räume aus, und zwar so, dass ihre gequälten Psychen in einer Oase der Wohlbefindlichkeit entspannen können. Das ist für mich nachvollziehbar.

Als junger aufstrebender Maler und Texter (Kurzgeschichten und Gedichte im Neosymbolismus) habe ich gegen den etablierten Kunstbetrieb gewettert und barbusige Frauenmotive (Zigeunerinnen) und „röhrende Hirsche im Tannenwald“ als „Kunstmotive“ verurteilt und deren Besitzer für naiv erklärt. Ich erklärte die Bewohner ganzer LANDSTRICHE UND STÄDTE als geistig verwahrlost, und das als junger Gefängnisbeamter. Komischerweise nannte mich der Gefängnisdirektor, vor dem sie alle Angst hatten, ihn andererseits als „Nikotinbuckel“ übel verhöhnten, als „sein bestes Pferd im Stall“.

Ich bin nunmehr fast 82 Jahre alt und „die Welt der Menschen“ hat sich bis auf wenige Ausnahnmeerscheinungen nicht ins Positive verändert. Zu den Ausnahmen gehört u. a. die Abkehr von der Atomenergie (schon kritisieren einige Menschen, dass Deutschland als Winzling auf der Landkarte den anderen Staaten zeigen will, wo es entlang zu gehen hat. Andere diffamieren „Gutmenschen“ als negative Erscheinungen. Der Begriff vom „Gutmenschen“ wird zum Schimpfwort.

Wir leben in einem Staat, der sich zum „Raubtierkapitalismus“ entwickelt hat. Ich erkläre diese Definition einmal: Die freie Marktwirtschaft setzt auf Konsum. Das heißt, jeder kann zum Geschäftsmann werden, eine Fabrik betreiben und Dinge herstellen, von denen er glaubt, sie gewinnbringend verkaufen zu können. Das bezieht sich auf alle Bereiche, auch auf Strom, Gas, fossile Brennstoffe, Benzin und pharmazeutische Produkte. Was in Deutschland zu hohe Produktionskosten verursacht, wird in ärmere Länder verlagert. Wir kennen alle die billigen Textilien aus Bangladesch, die Färbeprodukte aus der Türkei und oder Afrika.

Das bedeutet aber auch, dass ständig neue Erfindungen nötig sind, um das „Geschäftsmodell“ in Betrieb zu halten. Halten die Fernsehgeräte zu lange, müssen neue Variationen her, wie zum Beispiel HD und HD plus. Die Programmlieferanten, öffentliche und private, ändern ihre Technik, womit die alten Geräte unbrauchbar werden, und nicht einmal in den Gebrauchtwarenhandel gelangen, weil sie niemand mehr haben will. Das gleiche Prinzip wendet Microsoft an. Wir kennen fast alle Windows 8, 1o, 11. Die alten Geräte werden für das neueste Programm unbrauchbar. Dafür werden zig Apps auf den Bildschirm geliefert, ob man sie haben will oder nicht. Wir beobachten auch, dass fast alle Bürger mit einem Smartphone unterwegs sind, während der Fahrt auf dem Bike auf das Gerät glotzen und zu jeder Zeit erreichbar sein müssen und wollen. Das alte „Handy“ erfüllt diese Funktionen nicht, es besitzt kein WhatsApp.

Die PKW-Industrie baut immer mehr technische Raffinessen in ihre Autos, die sie teurer, schwerer und aufwändig recyclebar machen.

Ex and hopp und ab in den Schrott!

Nun kommt die neueste Botschaft, für die ich die lange Einleitung brauchte. Da kommt so ein Elon Musk aus den USA und mischt sich in die Bundestagswahl ein. Nicht genug, dass er Trump mit viel Geld im Wahlkampf unterstützt hat, Trump, einen verurteilten Straftäter. Nein, er fordert die deutschen Wähler/Innen auf, eine bestimmte Partei zu wählen, erklärt den deutschen Bundespräsidenten zum „Tyrannen“. Ich fordere Elon auf, sich mit dem deutschen Recht (GG) auseinander zu setzen. Der Bundespräsident ist eine „Gallionsfigur“, die sich politischer Zurücknahme befleißigen soll. Das heißt, unser höchstes politisches Amt, der Bundespräsident, muss Gesetze unterschreiben, die im Bundestag und im Landtag beschlossen wurden. Der Bundespräsident repräsentiert das Land ohne weitere politische Beeinflussung. Das musst Du Dir unbedingt merken, lieber Elon.

Noch etwas zu unserer tüchtigen Automobilindustrie, vor allem zu Mercedes. Ihr habt vor kurzer Zeit, etwa vor fünf Jahren öffentlich erklärt, ein Pkw mit Wasserstofftechnik sei nicht umzusetzen, das heißt im Klartext: „Wir können das nicht!“. Seit mehreren Jahren bietet Hyundai den NEXO mit Wasserstofftechnik an.

Einer Regierungspartei oder einer Kombination aus mehreren Parteien, die Schuld an der Wirtschaftskrise anzulasten, ist eine Frechheit! Der einzige Punkt, den ich einer Regierung anlasten werde, ist die politische Entscheidung, Russland mit einem Wirtschaftsembargo zu belasten, denn diese Entscheidung kam wie ein Bumerang auf die europäische Wirtschaft zurück.

Noch eine Einlassung zum Krieg in der Ukraine: Die Ukraine ist seit der Auflösung der UdSSR und den damit verbundenen Minsker Verträgen eine unabhängige Republik geworden. Sie hat sich von der Bindung an Russland lösen wollen und leider eine gewaltsame Revolution entfacht, den russlandfreundlichen Präsidenten mit Gewalt entmachtet und unter Hausarrest gestellt.

Ihr habt Euch im Parlament geprügelt! Das ist undemokratisch!

Russland hat die Krim-Verträge aufgekündigt. Alles Weitere ist ja hinlänglich bekannt.

Die Reihenfolge ist unerheblich, das Ergebnis allerdings nicht!

Russland wollte den alten Präsidenten wieder einsetzen und ist in die UKRAINE einmarschiert, allerdings mit Schrottgerät und unerfahrenen Soldaten. Daraufhin hat sich die westliche Welt hinter die Ukraine gestellt und sie unter Aufbietung aller möglichen Finanzhilfen und militärischem Gerät unterstützt. Die ukrainische Führung setzt alles daran, den Krieg auszuweiten und die BRD und alle EU-Länder mit in den Krieg einzubeziehen. „Wir sterben auch für Euch!“, „Wir wollen in die Nato!“, Originalton Selenskyj. Dabei hat der Westen seinerzeit dem russischen Präsidenten, Gorbatschow, zugestanden, dass die Ukraine nicht in die Nato einbezogen wird. Alles schon vergessen?

Es ist verständlich, dass die Deutschen sich gefühlsmäßig an die Ukraine binden; haben sie nicht selbst seinerzeit Russland überfallen? Irgendwie wissen die Europäer, dass man so etwas nicht macht, insbesondere die Deutschen!

Noch eine Einlassung zur Revolution gegen die russische Bevormundung: Ich bin gegen jede Form einer gewaltsamen Revolution, weil sie im ungünstigsten Fall – wie im vorliegenden – hunderttausende von Toten, Soldaten und Zivilisten fordert. Richtig ist, so eine Beeinflussung durch – hier Russland – auszusitzen, bis sich die poltischen Verhältnisse in Russland von innen heraus selbst geändert haben, d. h. im günstigsten Fall von der russischen Bevölkerung selbst in Gang gesetzt werden (nicht gewaltsam). Das kann lange dauern und möglicherweise zu eigenen Lebzeiten nicht geschehen, aber diese Geduld ist der Mensch seinen Nachkommen gegenüber schuldig.

Denn so, wie sich die Verhältnisse derzeit eingestellt haben, sind die beiden Völker bis in alle Ewigkeit verfeindet.

Noch eine letzte Einlassung, hier zur kommenden Bundestagswahl: Schimpft nicht unisono auf unsere Poilitiker. Sie sind aus unserer Mitte gewählt worden. Wenn über eine Schuld gesprochen werden soll, dann schimpft auf Wähler, die zu dumm sind, wichtige Entscheidungen zu treffen, weil sie sich auf Waschmittelreklame einlassen, bunte Kugelschreiber, Flaschenöffner und Fähnchen. Setzt Prioritäten. Eine davon ist die Vermeidung einer Ausweitung des Krieges. Wer sich dafür ausspricht, Marschflugkörper (Taurus) an die Ukraine zu liefern, ist meiner Beurteilung nach nicht wählbar. Das sind zur Zeit die GRÜNEN (Baerbock) und F. Merz, CDU. Deutsche Waffen, die Ziele in Russland erreichen können (dazu noch in fremder Hand), sind ein „no go!“, auf deutsch: „Das geht überhaupt nicht!“

Denkt an Eure Gesundheit und Eure unbeschädigten SUVs. Ich wünsche meinen Landsleuten viel Glück in 2025 und einen messerscharfen Verstand.

Euer alter Kunstmeister

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Von Hartmut Tettweiler Reliwette

Hartmut T. Reliwette, geb. 1943 in Berlin Maler, Bildhauer, Performer, Autor. 70 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen oder Performances im In- und Ausland realisiert. Zusammenarbeit mit Peter Coryllis, Joseph Beuys, Karl-Heinz Schreiber und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden und Autoren/Schriftstellern. Mehr über Reliwette siehe „Autoren-Info“.