Drei Nüsse

Zeitsausewind, du übler Bursche, was fällt dir ein? Fegst durch meine Räume zerrst an meinen Haaren klapperst mit meinen Zähnen im Stundenglas der Bürger Drei Nüsse lege ich Dir abends auf die Fensterbank die magst du knacken!

Prophezeiung

Meine Ablehnung wird deutlicher Noch habe ich meine Gefühle im Griff Aber theoretisch, rein fiktiv, da müssten Die Profitgeier an den Börsen Dorthin, wo es des Nachts hell ist Da wären aber alle Laternen einer Kleinstadt besetzt mit klappernden Gerippen und Blödianen, die sich Am Benzin bereichern und Bohrinseln Werden zu Leckagen, Idioten ringsumher Soweit… Prophezeiung weiterlesen

Verwehte Spuren

Wo sich die Wege trennen lass ich ein Stück von mir zurück: Erinnerungen an morgen Hoffnungen an gestern: Sie hat Zeitsand überflutet, und Kinderlachen erstickt hinter dem Abriss der steinernen Deiche quälende Stille entweicht den Brandschatten der Schottenquadranten, wo Wetterleuchten den verwehenden Tag begleitet

Was beklagt ihr

Was beklagt ihr, Ahnungslose, das Wetter? Auf anderen Planeten des Sonnensystems andere Bedingungen! Unvorstellbar oder nicht ein einziger Tag länger als ein Jahr! Ein schöner Name: Venus, Göttin der Liebe Keine Sekunde zum Atmen aber die Renten, ich weiß kürzer gefasst als  je zuvor Und die unerträgliche Hitze…. Kein Sex kein Lustwandeln im Duft des… Was beklagt ihr weiterlesen

Schandflecken

Es wird zu viel abgerissen in Deutschland Schandflecken werden ausgemerzt! Der Palast der Republik: dem Erdboden gleichgemacht obwohl Künstler bereits ein Haus darin bauten Ein Mahnmal künstlerisch genutzt? Barbaren! Die Grenzbefestigungen auf ein vertretbares Maß reduziert so wie das Gruseln der Bürger sich im erträglichen Rahmen vollzieht Dem größten Schandflecken setzten Architekten die Glaskuppel auf… Schandflecken weiterlesen

Drei Träume

Stillgeprägte schwarze Straße neonleuchtend blankes Nass tief getränkter Hoffnungsschimmer sind des Menschen Aderlass Dichtgestützte frohe Menge sind in königlichem Blau festgefahren und vergessen: Kinder einer fetten Sau! Machtgetrübte schwache Sinne sind durch tristes Einerlei neugesklavt und folgehandelnd was Maschinen nützlich sei! Fortlenkt der Maschinenknochen Traumlieb aus des Herzens Glut und schon wieder rauchen Trümmer einer… Drei Träume weiterlesen

Psychikon III

Und obschon sie in den Spiegel blickten, sahen sie sich nicht und niemand bemerkte den Nebenstehenden Das kam daher, dass sie unentwegt damit beschäftigt waren, ihre Kleider zu ordnen Während im Westen langsam die Sonne versank erloschen die Spiegel und wurden zu blinden Fensterscheiben

Psychikon II

Als sie sich noch ein letztes Mal umwandten, sahen sie, dass die weite Ebene von der untergehenden Sonne in purpurnes Licht verwandelt worden war… …in der Ferne zog die vermummte Schar nordwärts die unendliche Menschenreihe schien kaum in Bewegung und zerfloss mit den Abendwolken am Horizont

Psychikon I

Regen tropft metallene Skulpturen blinken mattsilbern im Dämmerlicht Gekreuzte Schwerter fallen ins Niemandsland Was sinnvoll erschien zerschellt schon im Aufbruch So nehmen Poeten ihre Habe ins Grab und Leere ist Abschied! Wenn Abendwolken wehen und Sturmvögel ziehen Das Maß der Dinge kein löcheriges Sieb aber ein Fass ohne Boden!

Durch den Kaktus gesprochen

Wenn Sprachwülste sich der Notwendigkeit verschließen Dichterzähne in die Selbstbeschäftigung einschlagen Genussgaumen in Erwartungshaltung kitzeln Silben-gezählt und gewogen dem Ohrenschmaus gefällig mit dem Ave Maria (in hoher Kopfstimme) das Finale bejubeln jeder Vierzeiler um den Pulitzerpreis buhlt Kunst genießbar nutzlose Ästhetik hofiert die Propheten im Bundestag die nächste Diätenerhöhung weissagen (und 1051 andere Ungereimtheiten) wird… Durch den Kaktus gesprochen weiterlesen